Verweise auf weiterführende Informationen sind im folgenden Text direkt verlinkt, eine Auflistung genutzter Quellen findet sich außerdem am Ende. Interessierte und Fachleute finden weiterführende Informationen, Links und Quellen zudem im Text "Mehr wissen zu Ernährung bei Krebs: Links, Adressen, Fachinformationen".
Bei vielen Krebspatienten kann es vorübergehend zu Problemen mit der Ernährung kommen. Nur wenige Betroffene müssen aber auf Dauer anders essen als vor ihrer Erkrankung.
Welche Auswirkungen hat eine Krebserkrankung auf Ernährung, Gewicht und Stoffwechsel von Patienten? Wie lässt sich erkennen, ob es Probleme gibt? Und wenn ja, welches sind die Auslöser dafür?
Allgemein gilt: Welche Ursachen ein Problem bei einem einzelnen Patienten tatsächlich hat, lässt sich nur individuell beantworten. Lebensalter, Allgemeinzustand sowie eventuell vorhandene Vorerkrankungen – das alles kann ebenfalls Einfluss auf die Ernährungssituation eines Patienten haben. Diese Faktoren werden deshalb beim Erfassen des Ernährungszustandes mit einbezogen. Wie eine Einschätzung des Ernährungszustandes erfolgt, ist in dem Text "Kräfte sammeln und bewahren: Was tun bei Gewichtsverlust?" beschrieben.
Brustkrebs bei der Frau zählt zu den Tumorarten, die nach bisherigem Wissensstand den Energiestoffwechsel meist wenig verändern. Dies gilt zumindest solange die Erkrankung frühzeitig erkannt und behandelt wird. Dies bedeutet für viele Patientinnen: Sofern ihr Brustkrebs nicht fortgeschritten ist, beeinträchtigt der Tumor selbst ihr Gewicht oder ihren Stoffwechsel nicht unmittelbar. Eine besondere Ernährungsform allein wegen der Krebserkrankung benötigen daher die wenigsten betroffenen Frauen: Sie können sich an den Empfehlungen orientieren, die auch für Gesunde gelten: Ihre Ernährung sollte ausgewogen sein, Energiezufuhr und Energieverbrauch sollten sich die Waage halten. Zusätzliche Vitamine oder Nahrungsergänzungsmittel sind bei ausgewogener Ernährung nicht notwendig.
Übergewicht geht bei vielen Frauen einher mit einem großen Taillenumfang, Bluthochdruck und veränderten Blutwerten: Im Blut sind mehr Zucker, Cholesterin und Fette vorhanden. Fachleute sprechen vom sogenannten metabolischen Syndrom. Diese chronische Stoffwechselschieflage scheint, das Risiko für bestimmte Tumorarten zu erhöhen.
Wie viel eine Frau wiegt, kann nach neueren Untersuchungen möglicherweise Einfluss auf ihre Gesundheit haben. Dabei gilt: Sowohl Übergewicht wie auch Untergewicht sehen Ärzte eher kritisch. Nicht wenige Frauen kämpfen nach der Diagnose jedoch mit Übergewicht: Einige Brustkrebspatientinnen sind entweder bereits übergewichtig, oder sie nehmen nach einer Brustkrebsdiagnose an Gewicht zu. Die Gründe dafür sind nicht abschließend erforscht. Ob es tatsächlich die Antihormontherapie ist, wie viele Frauen befürchten, ist nicht vollständig geklärt. Studien zeigen: Die Gewichtszunahme belastet, körperlich wie auch psychisch.
Übergewicht hat jedoch auch unmittelbar spürbare Folgen: Übergewichtige Frauen fühlen sich beispielsweise nach der ersten Krebsbehandlung häufiger und länger erschöpft als normalgewichtige Frauen. Ein sehr hohes Körpergewicht erschwert die Brustoperation und steigert das Risiko für Nebenwirkungen auf das Herz bei einigen Chemotherapien.
- Fachleute empfehlen allen Brustkrebspatientinnen deshalb, langfristig ein normales Körpergewicht anzustreben und sich ausgewogen und vom Energiegehalt angemessen zu ernähren.
- Sie raten außerdem jeder Frau dazu, sich ausreichend zu bewegen. Weitere Informationen bietet der Text "Sport und Bewegung: Unterstützung für Krebspatienten".
Anders sieht es aus, wenn eine Brustkrebserkrankung weiter fortschreitet, den körperlichen Zustand beeinträchtigt und Gewichtsverlust droht. Wem es an wichtigen Nährstoffen fehlt oder wer zu wenig wiegt, der gefährdet zum Beispiel seine Knochengesundheit: Das Risiko für Osteoporose steigt. Mit Untergewicht und Mangelversorgung steht man zudem eine Krebsbehandlung nicht so gut durch wie Normalgewichtige. Auch Schmerzen, etwa durch Knochenmetastasen, können den Appetit nehmen. Betroffene Frauen benötigen dann eine individuelle Beratung, die auf ihre Situation angepasst ist, mehr dazu im Text "Kräfte sammeln und bewahren: Was tun bei Gewichtsverlust?".
Viele Brustkrebspatientinnen wissen, dass ihr Tumor abhängig von Hormonen wächst. Seit einiger Zeit sind daher die sogenannten Phytoöstrogene in die Diskussion geraten. Diese Bezeichnung steht für eine große Gruppe natürlich vorkommender hormonähnlicher Stoffe, die in Pflanzen und damit in vielen Lebensmitteln vorkommen. Als typische Quellen gelten Sojaprodukte oder Leinsamen. Lange wurden sie pauschal als "gesund" beurteilt: Grundlage waren unter anderem Studien, nach denen asiatische Frauen seltener an Brustkrebs erkranken als Europäerinnen oder Amerikanerinnen, weil sie viel Soja verzehren. Heute weiß man, dass vermutlich nicht Soja, sondern das niedrigere Körpergewicht und der allgemein gesündere Lebensstil für die Unterschiede verantwortlich sind.
Man geht heute davon aus, dass es zwar eine ganze Reihe pflanzlicher Stoffe gibt, die im menschlichen Gewebe ähnlich wie Östrogen wirken. Ob dies aber auch bei Tumorzellen der Fall ist, ist nicht für alle Substanzen dieser Gruppe zweifelsfrei geklärt. Insgesamt scheint es jedoch auf die Dosis anzukommen: Phytoöstrogene wirken schwächer als Östrogen.
Das derzeitige Fazit vieler Fachgesellschaften und Behörden in Deutschland wie in anderen Ländern lautet daher:
- Phytoöstrogene, die man über eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung zu sich nimmt, sind vermutlich unbedenklich.
- Konzentrierte Phytoöstrogene in Nahrungsergänzungsmitteln sollte man dagegen meiden. Grundsätzlich gilt: Brustkrebspatientinnen benötigen normalerweise keine Nahrungsergänzungsmittel.
Mehr zum Thema Phytohormone hat der Krebsinformationsdienst in dem Text "Risikofaktoren für Brustkrebs" aufgelistet; weitere Informationen für Brustkrebsbetroffene finden sich unter "Wechseljahre nach Brustkrebs". Warum die meisten Produkte mit Phytohormonen gar keine geprüften Arzneimittel sind, ist beim Thema "Nahrungsergänzungsmittel" erläutert.
Viele Patienten mit Dick- oder Enddarmkrebs verlieren rund um eine Operation, eine Chemotherapie oder eine Bestrahlung mehr oder weniger stark an Gewicht: Essen fällt schwer und außerdem kann es nach einer Operation eine Zeit dauern, bis der Darm wieder normal funktioniert. Wird Darmkrebs durch eine Therapie in Schach gehalten, normalisiert sich das Gewicht bei diesen Patienten aber meist von alleine wieder. Das bedeutet allerdings: Wer vor der Erkrankung deutlich übergewichtig war, kann trotz dieses zeitweiligen Gewichtsverlustes immer noch zu viel wiegen.
Auch für Patienten mit einem künstlichen Darmausgang gibt es keine ausdrückliche "Stoma-Diät".
In der ersten Zeit nach einer Operation reagiert der Darm meist sehr "ungnädig" auf schwer verdauliche, blähende Speisen oder auch schlicht auf zu viel Nahrung in zu kurzer Zeit. Fachleute empfehlen, so früh wie möglich nach einer Operation wieder mit Trinken und Essen zu beginnen. Allerdings sollten Betroffene langsam wieder mit einem normalen Kostaufbau beginnen. Es kann für den einen oder anderen sinnvoll sein, die Nährstoffaufnahme durch eine vorübergehende enterale Ernährungstherapie zu unterstützen. Welche Form des Kostaufbaus sich bei einem Einzelnen am besten eignet, erfahren Betroffene von ihren behandelnden Ärzten. Bis sich der Darm wieder an die Nahrungsaufnahme gewöhnt hat, ist es sinnvoll, Speisen mit Bedacht auszuwählen. Ein typisches Beispiel sind Ballaststoffe: Sie sind eigentlich ein wichtiger und empfohlener Bestandteil der täglichen Ernährung. Für viele Darmkrebspatienten sind sie zumindest anfangs jedoch zu schwer verdaulich. Ihnen tut es meist gut, den Darm erst langsam wieder an Vollkornprodukte, rohes Gemüse, Hülsenfrüchte und Ähnliches zu gewöhnen.
Die meisten Patienten müssen auch dann keine Angst vor einer Mangelversorgung haben, wenn der Dickdarm bei der Operation verkürzt werden musste oder nach einer Bestrahlung seine volle Funktion nicht wiedererlangt: Im Dickdarm findet kaum Nährstoffaufnahme statt, dies geschieht im Dünndarm. In den bei Dick- oder Enddarmkrebs betroffenen Abschnitten wird der Stuhl lediglich eingedickt.
Je nachdem, wie viel Dickdarmanteile fehlen, neigt man zumindest anfangs zu Durchfall. Grund dafür ist: Der Wasseranteil im Stuhl bleibt höher als zuvor, deshalb wird er schneller in den Enddarm transportiert. Der Darm muss sich erst an diese neue Situation "gewöhnen". Fachleute sprechen von der sogenannten "Adaptationsphase".
In dieser Zeit benötigen Betroffene viel Geduld. Was man verträgt und was nicht – das herauszufinden, erfordert noch mehr Aufmerksamkeit, als man sie nach Darmoperationen sowieso schon benötigt. Einige Fehler sollten Patienten jedoch vermeiden: Es nützt nichts weniger zu trinken, um den Stuhl einzudicken. Das kann im Gegenteil sogar schaden: Um nicht auszutrocknen und zu vermeiden, dass der Mineralstoffhaushalt durcheinandergerät, sollte man auf jeden Fall viel trinken. Durch den dünnflüssigen Stuhl verliert man aber nicht nur Flüssigkeit, sondern unter Umständen auch Mineralsalze: Der Arzt kann anhand einer Blutuntersuchung klären, ob es zu Mineralstoffmangel kommt.
Er ist außerdem der Ansprechpartner für die Frage, ob stuhlverdickende Medikamente sinnvoll sind – mit der Selbstmedikation sollte man hier vorsichtig sein. Für alle Betroffenen mit Darmkrebs bietet außerdem die Ernährungsberatung während einer Rehabilitationsmaßnahme einen guten Einstieg. Alltagstaugliche Tipps gibt es auch von den Selbsthilfegruppen, insbesondere von der Deutschen ILCO, Kontaktdaten und Informationen unter www.ilco.de.
Fachleute empfehlen allen Betroffenen, die sich wieder erholt haben, sich gesund und ausgewogen zu ernähren. Auch ein möglichst normales Gewicht sollte man anstreben. Das bedeutet:
- Wer untergewichtig ist, sollte mit dem Arzt über mögliche Ursachen sprechen. Wenn möglich sollte er versuchen, wieder auf ein normales Gewicht zu kommen.
- Wer Übergewicht hat oder sogar langfristig wieder "zulegt", sollte dagegen auf eine weniger energiereiche Ernährung und mehr Bewegung achten.
Untergewicht ist zwar nicht zwangsläufig gesundheitsschädlich. Wiegt man zu wenig, ist man jedoch oft körperlich weniger belastbar und erholt sich nach anstrengenden Therapien schlechter. Ein geringes Körpergewicht kann jedoch auch ein Hinweis auf eine Mangelversorgung an wichtigen Nährstoffen sein. Vitamine und Spurenelemente oder andere Nahrungsergänzungsmittel sollte man als Darmkrebspatient nicht auf eigene Faust einnehmen, sondern nur, wenn der Arzt es ausdrücklich empfohlen hat. Besser ist es, zunächst die Ernährung abwechslungsreich und ausgewogener als bisher zu gestalten.
Übergewicht und seine Auswirkungen auf das Rückfallrisiko der Krebserkrankung sind zurzeit ein viel diskutiertes Thema. In einigen Studien deutet sich an, dass Übergewicht allein das Rückfallrisiko bei Patienten mit Darmkrebs erhöht. Aber: Der Zusammenhang konnte bisher nicht zweifelsfrei belegt werden.
Mehrere neuere Studien weisen dagegen auf die Rolle der Energiebilanz hin und beachten daher auch die Auswirkungen von Bewegung und Sport: Es gibt einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und Rückfallrisiko bei Darmkrebspatienten.
Forscher hatten Patienten mit Darmkrebs nach ihren Bewegungsgewohnheiten befragt und über mehrere Jahre nachbeobachtet. Ein deutlich niedrigeres Rückfallrisiko zeigten Studienteilnehmer, die sich trotz ihrer Erkrankung viel bewegten und diese Gewohnheit danach beibehielten. Dies war auch dann der Fall, wenn sie vor der Diagnose unsportlich gewesen waren. Ob die Ergebnisse dieser Studien allerdings auf alle Gruppen von Darmkrebspatienten übertragbar sind, lässt sich zurzeit noch nicht abschätzen. Offen bleibt: Gelten diese Ergebnisse sowohl für Männer als auch Frauen oder für Betroffene jeden Alters? Welche sportliche Aktivität ist besonders geeignet? Spielt die Dauer der Bewegung eine Rolle?
Für Patienten mit einem künstlichen Darmausgang ist es noch aus einem anderen Grund sinnvoll, Übergewicht zu vermeiden: Das Stoma reicht durch die Muskulatur der Bauchdecke hindurch. Diese Öffnung beeinträchtigt die Haltefunktion der Muskeln. Drückt viel Gewicht auf das Stoma, kann es leichter zu einem Bauchwandbruch kommen, oder der Darm wölbt sich durch das Stoma hindurch nach außen. Wenn die Bauchdecke flach ist, lässt sich zudem die Stomaversorgung leichter befestigen.
Anders sieht es für Darmkrebspatienten aus, wenn die Erkrankung nur zeitweise kontrolliert werden kann, etwa über längere Zeit eine Chemotherapie notwendig ist oder Metastasen festgestellt werden. In dieser Situation können auch noch andere Faktoren wie etwa Schmerzen oder Übelkeit den Appetit und das Essverhalten beeinflussen. Dann benötigen Betroffene eine auf die besonderen Bedürfnisse ihrer Situation ausgerichtete Behandlung und Ernährung. Die Ernährung soll einerseits den Darm und andere an der Verdauung beteiligten Organe so wenig wie möglich belasten. Andererseits benötigen Patienten ausreichend Kalorien, um einen krankheitsbedingten Gewichtsverlust möglichst in Grenzen zu halten. Mehr zu diesem Thema hat der Krebsinformationsdienst im Text "Kräfte sammeln und bewahren: Was tun bei Gewichtsverlust?" zusammengestellt.
Prostatakrebs wirkt sich bei den meisten Betroffenen nicht oder nur wenig auf die Ernährungssituation und das Körpergewicht aus. Kurzzeitige Einschränkungen sind aber rund um eine Operation möglich. Auch wenn man aufgrund einer Strahlentherapie Durchfall hat, kann sich das auf die Ernährungssituation auswirken. Wichtig ist dann darauf zu achten, dass man dennoch ausreichend Flüssigkeit und Mineralstoffe zu sich nimmt. Kann die Erkrankung dauerhaft gestoppt werden, müssen Betroffene praktisch keine krankheitsbedingten Einschränkungen befürchten.
Ob eine gesunde Ernährung zur Vorbeugung von Rückfällen beitragen kann, ist auch in der Forschung zum Prostatakarzinom ein großes Thema - bisher allerdings mit vergleichsweise wenig Erfolg. Für bereits Erkrankte haben Experten zurzeit keine Ratschläge parat. Eine Diät gegen Prostatakrebs gibt es nicht.
Was ist mit konzentrierten Wirkstoffen auf natürlicher Basis? Die bisherige Datenlage zeigt: Weder von Granatapfelextrakten noch von anderen Pflanzenstoffen oder konzentrierten Extrakten aus natürlichen Lebensmitteln können sich betroffene Männer einen Nutzen erhoffen.
Wie sieht es mit Vitamin E und vor allem Selen aus? Studien zeigen, dass nicht wenige Patienten auf Selen setzen. Die meisten Daten zu diesem Mineralstoff, ob mit oder ohne Vitamin E, liegen jedoch zur Vorbeugung von Krebs bei gesunden Männern vor. Und diese Daten zeigen: Solche Supplemente können sogar schaden. Bereits 2007 wurde die SELECT-Studie abgebrochen. Sowohl das geprüfte Vitamin E wie auch Selen steigerten bei den gesunden Teilnehmern das Prostatakrebsrisiko, statt es zu senken. Noch ist offen, ob die überwiegend an gesunden Männern erhobenen Daten auch für Patienten mit Prostatakrebs gelten.
- Warum Nahrungsergänzungsmittel zudem echte Arzneimittel nie ersetzen können, hat der Krebsinformationsdienst im Text "Nahrungsergänzungsmittel: Große Versprechen, k(l)eine Wirkung?" zusammengestellt.
Wie für Brustkrebs und Darmkrebs gibt es auch für Prostatakrebs inzwischen erste Hinweise, dass nicht die Ernährung an sich, sondern eher die Energiebilanz eine Rolle spielen könnte: Dabei geht es darum, wie viel Energie ein Patient über die Nahrung aufnimmt, und wie viel er über Bewegung und Aktivität wieder verbraucht. Erste Studien deuten an, dass körperlich aktive Prostatakrebspatienten eventuell eine bessere Prognose haben als Betroffene, die sich wenig bewegen und keinen Sport treiben. Noch sind aber viele Fragen offen, und ausdrückliche Empfehlungen für Männer mit Prostatakrebs gibt es bisher nicht.
Sport und Bewegung können aber die Lebensqualität und den allgemeinen Gesundheitszustand verbessern. Hintergründe bietet der Text "Sport und Bewegung: Unterstützung für Krebspatienten".
Anders sieht es mit dem Essen und Trinken aus, wenn eine Prostatakrebserkrankung fortgeschritten ist und zum Beispiel Schmerzen durch Knochenmetastasen auftreten. Schmerzen sind für Betroffene oft so belastend, dass regelmäßiges Essen oder ausreichendes Trinken in den Hintergrund treten. Hier ist die Behandlung der Schmerzen die wichtigste Maßnahme. Dies ist notwendig, um eine ungewollte Gewichtsabnahme zu vermeiden. Mehr zum Thema Mangelernährung hat der Krebsinformationsdienst im Text "Kräfte sammeln und bewahren: Was tun bei Gewichtsverlust?" zusammengestellt.
Viele Menschen mit Lungenkrebs haben zunächst keine besonders typischen Beschwerden. Im Nachhinein wird ihnen jedoch oft klar, dass sie schon längere Zeit vor der Diagnose an Gewicht verloren hatten und es ihnen insgesamt nicht gut ging. Insbesondere für die starken Raucher unter den Betroffenen wird dies schnell zum Problem: Sie sind deutlich häufiger als Nichtraucher untergewichtig, so dass sie bei einer Lungenkrebserkrankung kaum "von der Substanz" zehren können. Ein besonderes Problem vieler Lungenkrebspatienten ist zudem Appetitlosigkeit, was Gewichtsprobleme weiter verschärfen kann.
Dementsprechend wichtig ist eine Ernährungsberatung, die heute an spezialisierten Lungenzentren und auch vielen anderen Kliniken verfügbar ist. Bei Bedarf verordnen die Ärzte auch zusätzliche Nahrungsunterstützung. Ab wann dies sinnvoll ist und wie eine unterstützende Versorgung aussehen kann, hat der Krebsinformationsdienst im Kapitel "Kräfte sammeln und bewahren: Was tun bei Gewichtsverlust?" zusammengestellt.
- Eine besondere Krebsdiät, bei der nur bestimmte Lebensmittel erlaubt und andere verboten sind, gibt es für Lungenkrebspatienten dagegen nicht. Sie sind im Gegenteil ganz besonders auf eine ausgewogene, vielfältige und nährstoffreiche Ernährung angewiesen.
- Vermeintliche oder echte Mängel einfach nur mit Tabletten oder Nahrungsergänzungsmitteln auszugleichen, ist ebenfalls keine Lösung.
Für Patienten mit einer der verschiedenen Formen von Hautkrebs gelten derzeit keine besonderen Ernährungsempfehlungen.