Auch weil es kaum Risiken gibt, will Muckelbauer weiterhin zum Wassertrinken raten. Außerdem plant sie eine Studie, die das wissenschaftliche Loch stopfen kann. Für ihre Doktorarbeit stellte Muckelbauer bereits Wasserspender in Schulen auf und fand tatsächlich Hinweise darauf, dass sich das Risiko für Übergewicht bei den Kindern reduzierte. Jetzt will sie den Versuch auf Erwachsene und deren Arbeitsplätze übertragen. Vielleicht kommt dann auch in der Wissenschaft an, was viele zu wissen glauben: Wasser hilft beim Abnehmen.
Fazit: Wassertrinken kann nicht schaden, wahrscheinlich macht es auch schlanker - zumindest wenn das Wasser süße Getränke ersetzt. Doch wissenschaftlich klar nachgewiesen hat das noch niemand.
Abnehmen: Das gelingt durch gesundes Essen und viel Bewegung
Rund zwei Drittel der Männer und etwas über die Hälfte der Frauen über 65 Jahren in Deutschland sind übergewichtig, ergab eine Studie des Robert Koch-Instituts im Jahr 2012. Jeder Dritte in diesem Alter ist sogar fettleibig, hat also einen Body-Mass-Index (BMI) von über 30. Das sind mehr als in jeder anderen Altersgruppe. Oft sind mehrere Ursachen daran beteiligt, wenn jemand im Alter übergewichtig wird. Zum einen verlangsamt sich der Stoffwechsel in der zweiten Lebenshälfte, sodass der Körper weniger Nahrung braucht, um seinen Energiebedarf zu decken. Auch hormonelle Umstellungen wirken dabei mit, dass jemand, der als junger Mensch rank und schlank war, ab 40 Jahren langsam aber stetig an Gewicht zulegt.
Ob es aus medizinischer Sicht sinnvoll ist, diese überzähligen Kilos im Alter wieder loszuwerden, lässt sich nicht pauschal sagen. "Letztlich muss man immer Vorteile und Risiken gegeneinander abwägen", sagt Dr. Eva Kiesswetter, Diplom-Ernährungswissenschaftlerin am Institut für Biomedizin des Alterns an der Universität Erlangen-Nürnberg. Auf der einen Seite hat eine Gewichtsverringerung viele günstige Auswirkungen: Sie kann den Stoffwechsel verbessern, Beschwerden am Halteapparat und an den Gelenken lindern und das Risiko für Herz-Kreislaufkrankheiten senken. Auf der anderen Seite besteht gerade im höheren Alter die Gefahr, dass es zu einer Mangelernährung oder einem verstärktem Muskelschwund kommt. Denn beim Abnehmen baut der Körper auch Muskelgewebe ab. Das kann den natürlichen Verlust an Muskelmasse im Alter deutlich verstärken, gebrechlicher machen und die Gefahr von Stürzen sowie Knochenbrüchen erhöhen.
Auch Hans Hauner, Professor für Ernährungsmedizin an der TU München, rät dazu, bei älteren Menschen immer im Einzelfall zu prüfen, ob sich eine Gewichtsabnahme tatsächlich lohnt. "Wer abnehmen möchte, sollte sich deshalb vorab von einem Arzt beraten lassen", sagt Hauner. Bei einem leichten Übergewicht mit einem BMI zwischen 25 und 30 muss ein über 65-Jähriger in der Regel nicht unbedingt abnehmen. Ratsam kann es ab einem BMI von 30 oder mehr werden, gerade wenn Krankheiten wie ein Typ-2-Diabetes, Arthrose oder eine Herzschwäche vorliegen. Die Beschwerden können sich deutlich bessern, wenn jemand sein Übergewicht verringert.
Aus einem weiteren Grund ist es wichtig, vor dem Abnehmen einen Arzt aufzusuchen. Denn wer Medikamente etwa gegen seinen Diabetes oder Bluthochdruck einnimmt, braucht dann möglicherweise eine andere Dosierung. Das kann der Arzt am besten beurteilen. Patienten sollten nicht selbstständig die Dosis ändern.
Zum Abnehmen muss der Körper mehr Energie verbrauchen, als er aufnimmt. Klingt in der Theorie ganz einfach – stellt in der Praxis aber eine Herausforderung dar, an der viele scheitern. Bei älteren Menschen kommt erschwerend hinzu, dass ihr Körper weniger Energie benötigt als der von jüngeren. "Insgesamt nimmt zwischen 30 und 80 Jahren der tägliche Kalorienbedarf um etwa 600 Kilokalorien ab", sagt Kiesswetter. Im Alter ist es deswegen oft besonders schwierig, Übergewicht wieder loszuwerden.
Deswegen auf eine Radikaldiät zu setzen, wäre aber der falsche Weg. Solche Hungerkuren haben den unschönen Nebeneffekt, dass nach ihnen häufig der Jo-Jo-Effekt auftritt. Die mühsam verlorenen Pfunde sammeln sich schnell wieder an Bauch und Hüften. Zum anderen besteht bei Diäten, bei denen man nur sehr wenig isst oder auf bestimmte Lebensmittelgruppen ganz verzichtet, die Gefahr eines Nährstoffmangels. Anstatt sich an einer schnellen Diät zu versuchen, ist es deshalb in der Regel günstiger, sich für das Projekt Abnehmen Zeit zu nehmen. Und sich mit veränderten Lebensgewohnheiten langsam, aber nachhaltig dem Wunschgewicht anzunähern.
"Wer abnehmen möchte, sollte etwa 500 Kilokalorien am Tag einsparen", rät Ernährungsexpertin Kiesswetter. Wer wenig Muskelmasse besitzt, sollte nach Möglichkeit noch langsamer das Gewicht verringern und gerade einmal um die 200 Kilokalorien am Tag weniger zu sich nehmen, als er verbrennt.
Das Kaloriendefizit erreichen Abnehmwillige zum einen, indem sie sich weniger kalorienreich ernähren. Dazu sollten sie energiereiche Lebensmittel, die viel Fett und Zucker enthalten, nur in Maßen essen. Eine Kalorienfalle sind auch Säfte, Limonaden und alkoholische Getränke. Zum Abnehmen deshalb besser auf Wasser, ungezuckerte Tees und Saftschorlen zurückgreifen.
Günstig sind auch Obst und Gemüse. Sie sind überwiegend kalorienarm und haben meist auch eine hohe Dichte an Vitaminen und anderen Nährstoffen. Insgesamt ist es beim Abnehmen wichtig, sich abwechslungsreich zu ernähren, um einem Nährstoffmangel vorzubeugen. Auch eiweißreiche Lebensmittel wie Quark oder fettarmes Fleisch sollten nicht fehlen. Etwa 1,5 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht sollten ältere Menschen beim Abnehmen zu sich nehmen, empfiehlt Ernährungsmediziner Hauner.
Bewegung ist beim Abnehmen in doppelter Hinsicht wichtig. Zum einen verbrennt körperliche Aktivität zusätzlich Kalorien, sodass sich ein Energiedefizit leichter erreichen lässt. Zum anderen hilft sie, Muskulatur aufzubauen oder zumindest den Muskelabbau zu verringern. Kiesswetter rät, im Alter immer nur in Kombination mit viel Bewegung abzunehmen. Wer eine schwach ausgeprägte Muskulatur hat, sollte unter Umständen vor einer Gewichtsverringerung erst einmal an Muskelmasse zulegen. Auch das mit dem Arzt abklären. Dieser kann zudem Tipps zum passenden Trainingspensum und der richtigen Belastungsintensität geben.
Ideal ist eine Mischung aus Kraft-, Ausdauer- und Koordinationstraining. Doch vor allem ist es wichtig, Spaß bei dem zu haben, was man macht. Denn Abnehmen geht nicht von heute auf morgen. Und wer sich widerwillig zu einem Sportprogramm zwingt, kann die Motivation verlieren, wenn schnelle Erfolge ausbleiben. Ob jemand joggt, Schwimmen geht oder ausgiebige Spaziergänge macht, ist deshalb nicht nur eine Frage der individuellen Leistungsfähigkeit – sondern auch der Lebensfreude, die er dabei gewinnt.
Low Carb, Rohkost, Glyx - an der Auswahl in Sachen Schlankheitskur mangelt es Abnehmwilligen nicht. Doch welche ist die beste Diät? SAT.1 macht das Experiment: Vier Wochen lang vergleichen wir vier Diäten. Light-Produkte, mediterrane Kost, Green-Smoothie- und Eierdiät stehen auf dem Plan. Wie geht der Test aus?
Wer abnehmen möchte, darf keine Wunder erwarten - schnelles Abnehmen ohne Diät bleibt meist pures Wunschdenken. Bedenken Sie, dass auch jede Diät, die riesige Abnehmerfolge in 3 Tagen oder 1 Woche verspricht, einen Haken hat. Bei einer Crash-Diät zum Beispiel verlieren Sie zwar schnell ein paar Pfunde. Hinterher ist der Frust allerdings umso größer, denn der Jojo-Effekt lässt oft nicht lange auf sich warten, sobald Sie wieder normal essen. Die beste Diät kann daher keine Radikaldiät sein.
Im Supermarkt gibt es sie mittlerweile in allen Ausführungen: Light-Produkte. Bei einer entsprechenden Diät werden alle Lebensmittel durch die Low-Fat-Variante ersetzt. Ansonsten gibt es keine Tabus. Essen Sie aber viel Obst und Gemüse, denn das sind wichtige Vitaminlieferanten. Der Vorteil bei der Suche nach der besten Diät: Die Produkte lassen sich bequem in den Alltag integrieren. Doch was ist davon beim Abnehmen in 4 Wochen zu erwarten?
Das Ergebnis: Mit Light-Produkten können Sie gesund abnehmen, nämlich etwa ein Kilo pro Woche, und müssen dabei auf nichts verzichten, sondern herkömmliche Lebensmittel nur ersetzen.
Rührei, Spiegelei, Omelette: Ei in allen Varianten und zu jeder Mahlzeit ist die Grundlage der Eierdiät. Ein Ei hat etwa 75 Kalorien, dazu gibt es Obst und Gemüse, Geflügel und Fisch. Der Nachteil: Die Eierdiät setzt tägliches Kochen voraus. Nach der 4-Wochen-Diät ist das Ergebnis nicht überraschend: Es ist schwer, die Diät durchzuhalten, denn die Eier sättigen kaum. Außerdem isst man sie sich schnell über. Die beste Diät, wenn Sie schnell abnehmen möchten, ist die Eier-Kur also nicht.
Wer nicht so sehr auf Kalorien achten und trotzdem abnehmen möchte, findet in der mediterranen Ernährung vielleicht die beste Diät für sich. Es ist eine Form der Ernährung, die mit viel Obst und Gemüse, Olivenöl, Fisch und Meeresfrüchten sehr ausgewogen ist: Verzichten sollten Sie dabei möglichst auf rotes Fleisch und Wurst. Eine Herausforderung ist diese Diät allerdings für den Arbeitsalltag, da sie ebenfalls tägliches Kochen voraussetzt. Wer die Regeln jedoch konsequent befolgt, wird nach vier Wochen mit einem guten Ergebnis belohnt. Wie bei den Light-Produkten purzeln auch hier ohne große Anstrengung und viel Verzicht ein paar Pfunde.
Die Grundlage der Green-Smoothie-Diät sind pürierte Säfte aus viel Gemüse und etwas Obst, gemischt mit Wasser oder Tee. Wer diese Diät nachmachen möchte, ersetzt einfach zwei bis drei Mahlzeiten pro Tag. Statt normaler Kost gibt es grüne Smoothies zum Abnehmen. Snacks zwischendurch sind tabu. Ein Saft entspricht einer Mahlzeit und ist sehr kalorienarm.
Doch was sagt der Geschmack, ist der Smoothie auch genießbar? Der Gemüse-Saft schmeckt etwas gewöhnungsbedürftig, aber lecker. Außerdem lassen sich die Smoothies gut vorbereiten und mit zur Arbeit nehmen, anders als die Speisen bei der Eierdiät beispielsweise. Die 4-Wochen-Diät zeigt: Es ist schwierig, das Abnehmprogramm durchzuhalten, denn jeden Tag mehrmals nur Smoothies zu sich zu nehmen, ist auf Dauer sehr eintönig und deshalb für viele nicht die beste Diät. Wer den Ernährungsplan allerdings nicht konsequent befolgt, hat mit dieser Methode auch keine besonders effiziente Diät für sich gefunden.
Was ist nun also die beste Diät? Jede Schlankheitskur kann nur funktionieren, wenn die entsprechenden Regeln befolgt werden. Auch regelmäßiger Sport gehört dazu. Disziplin ist demnach das Zauberwort. Für Mediziner gibt es allerdings einen klaren Favoriten: Die beste Diät ist die mediterrane Variante, denn hier kommen viele frische und pflanzliche Produkte auf den Tisch. Die Diät eignet sich wunderbar für eine komplette Ernährungsumstellung, denn mit Gemüse, Obst und Fisch können Sie auch nach vier Wochen noch Ihr Gewicht halten.
In welchem Tempo die beste Diät vonstatten gehen soll, bleibt eine offene Frage. Das zeigt ein Experiment aus der medizinischen Forschung. Die Forscher teilten gut 200 Fettleibige in zwei Gruppen ein: Gruppe 1 machte eine Blitz-Diät, Gruppe 2 ging es langsam an: Sie machte die gleiche Diät wie die erste Gruppe, hatte dafür aber dreimal so lange Zeit: 36 statt 12 Wochen. Damit wollten die Wissenschaftler herausfinden, ob der Glaube, dass nur langsames Abnehmen zum Erfolg führt, wirklich stimmt.
Tatsächlich nahmen aber mehr Teilnehmer aus der ersten Gruppe ab. Der Grund: Ein schneller Gewichtsverlust erhöht die Motivation weiterzumachen. Eine schlechte Nachricht gibt es jedoch: Der Jojo-Effekt war in beiden Gruppen gleich groß. Wer die beste Diät sucht, kann sich also nicht einfach am Tempo orientieren.